Blick in die Zukunft – Verlagerung des Schweizer Güterverkehr unter die Erde

Güterverkehr @Alan, fotolia

In der Schweiz soll der Güterverkehr unter die Erde verlagert werden und somit würde ein gigantisches Tunnelsystem entstehen.
Im Jahr 2045 soll sich ein 450 Kilometer langes Tunnelsystem unter der Schweiz erstrecken, welches für den Güterverkehr erbaut wurde.

Ein Projekt namens Cargo Sous Terrain

Das Projekt des 450 Kilometer langen Tunnelsystem wurde auf den Namen „Cargo Sous Terrain“ benannt. Für den Projektleiter Peter Sutterlüti ist dies das Logistiksystem der Zukunft. Millionen Tonnen von Güter sollen ab 2045 unter der Erde durch die Schweiz transportiert werden. Mit dieser Vision sollen rund 40 Prozent des gesamten Güterverkehrs der Schweiz unter die Erde gelegt werden. Dabei sollen keine LKWs in dem Tunnelsystem fahren, sondern elektrisch angetriebene Fahrzeuge, die auf Induktionsschienen durch das Tunnelsystem laufen.

Unterstützt wird das Tunnelprojekt durch die Schweizer Regierung. Sobald die Finanzierung des Projektes für das erste Teilstück gesichert ist, möchte die Regierung ein entsprechendes Gesetz herausbringen, das dem Projekt grünes Licht gäbe. Hauptfinanziers des Projekts: private Investoren – dabei stellen die Schweizer Post und die Einzelhandelsketten Coop und Migros Gelder zur Verfügung.

Das erste Teilstück des Projekts: „Verlagerung des Güterverkehrs unter die Erde“

Das erste Teilstück soll von Zürich bis zum Mittelland zwischen dem Jura-Gebirge und den Alpen – der so genannten „Lagerhalle der Nation“ führen. Bei dieser „Lagerhalle“ handelt es sich um einen Knotenpunkt innerhalb der Güterverteilung in der Schweiz, hier ist unter anderem das grösste Paketzentrum der Schweizer Post zu finden. Auch die Supermarkt-Kette Migros hat an diesem Knotenpunkt ihr grösstes Logistikzentrum.

Durch das Projekt „Cargo Sous Terrain“ wird das feste Lager überflüssig, so Sutterlüti. Das System wäre an 24 Stunden am Tag, an 7 Tagen die Woche in Bewegung, so dass eine Lagerhaltung nicht mehr notwendig sei. Und niemand bekäme von den Fahrten etwas mit, weil alles unterirdisch verläuft.

Noch etwas Statistik…

Zwischen 2000 und 2015 nahm der Güterverkehr in der Schweiz um 19 Prozent zu. Daran ist grösstenteils der Onlinehandel „Schuld“, der im letzten Jahr ein Wachstum von 8 Prozent verzeichnen konnte. Der Versandhändler Zalando, seit 2011 auf dem Schweizer Markt, habe allein im Jahr 2016 2 Millionen Pakete versendet – nur in der Schweiz! Und durch die Verlagerung unter die Erde soll das Paketaufkommen entlastet werden.
Das erste Teilstück – 70 Kilometer von insgesamt 450 Kilometern – ist mit 3 Milliarden Franken veranschlagt – eine stolze Summe. Dieses Teilstück soll bis zum Jahr 2030 fertig gestellt sein. Sobald 100 Millionen Franken als Teil der Planung sicher sind, wird die Schweizer Regierung grünes Licht für das Projekt geben.

Wir dürfen gespannt sein, was dieses Tunnelsystem an Überraschungen und Veränderungen mit sich bringt.

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