Unkraut im Garten – jetzt geht es ihm an den Kragen

Unkraut im Garten – irgendwie hat man das Gefühl, dass es schneller wächst als alle anderen Pflanzen. Das Unkraut wirkt im Vergleich zu Blumen und anderen Nutzpflanzen oftmals viel grüner, frischer und gesünder – dabei sollte es doch umgekehrt sein. Man hat das Gefühl, überall ist Unkraut und es wächst und gedeiht einfach besser als der Rasen oder das Gemüse im Beet. Wie bekommt man das lästige Unkraut im Garten weg, wie kannst du es bekämpfen? Wir haben einige Tipps für dich.

Die Varianten, das Unkraut zu bekämpfen, sind so vielseitig wie das Unkraut selbst. Unkraut, das nicht so tief verwurzelt ist, kann durch einfaches Auszupfen entfernt werden. Bei Unkräutern wie Brennnesseln oder Disteln solltest du allerdings Handschuhe tragen, um unschöne Verbrennungen oder Stiche zu vermeiden. Bekämpfst du bereits die Blüte des Unkrauts, kann es keine Samen bilden und sich vermehren. Bei Unkraut wie das Springkraut – der Name kommt nicht von ungefähr – werden die kleinen Samen bei Berührungen weggeschleudert. Damit dies nicht passiert, solltest du das Springkraut frühestmöglich entfernen.

Tipp 1: Das Unkraut als Zeigerpflanze verwenden

Manche Unkräuter wie die Brennnessel beispielsweise verraten viel über den Zustand des Bodens. Werden diese Informationen vom Gärtner richtig gedeutet, unterstützen die Unkräuter als Zeigerpflanzen sogar. So wachsen zum Beispiel auf verdichteter Erde gerne Quecke und Hahnenfuss. Richtig gedeutet, heisst dies, dass die Erde belüftet werden sollte. Auf einen sauren Boden weist der Kleine Sauerampfer hin – bei diesem ist Kalken angesagt. Auf einen nährstoff- und humusreichen Boden zeigt die Vogelmiere hin. Nutzt man dieses Wissen, können für die jeweiligen Pflanzen der ideale Standort ermittelt werden.

Tipp 2: Dem Unkraut im Garten an den Kragen

Unkraut bahnt sich seinen Weg und so stellen auch Fugen zwischen den Pflastersteinen kein Hindernis für das Unkraut dar. Zum Unkrautentfernen zwischen den Fugen eignet sich der Fugenkratzer perfekt. Dabei muss bei diesem Gartengerät die Klinge sehr scharf sein, um das Unkraut ohne grossen Kraftaufwand aus den Fugen zu entfernen. Zudem solltest du das Unkraut vor der Blüte entfernen, um ein Ausbreiten zu vermeiden. Sind Zufahrten, Plätze und Wege versiegelt, dürfen keine Unkrautbekämpfungsmittel darauf verwendet werden.

Tipp 3: Anstrengend, mühsam, aber wirksam – Unkraut hacken

Grosse Flächen mit Unkraut lassen sich am besten und schnellsten mit der Hacke bearbeiten. Beim Arbeiten mit der Hacke ist es wichtig, auf ein gutes und qualitativ hochwertiges Gartengerät zurückzugreifen, da dies die Arbeit erleichtert. Beliebt und praktisch sind die Stecksysteme, bei denen auf einen Stiel verschiedene Aufsätze für die Gartenarbeiten aufgesteckt werden. Hat das entfernte Unkraut noch keine Blüten, kann es als Mulchdecke im Beet liegen gelassen werden.

Tipp 4: Pfahlwurzeln ausstechen

Acker-Kratzdistel, Löwenzahn, Staudenknöterich und Sumpfblättriger Ampfer haben Pfahlwurzeln. Um die Wurzel komplett zu entfernen, musst du tief in den Boden stechen. Bekannte und namhafte Hersteller bieten hierfür Geräte, die du bequem im Stehen nutzen kann. Sollte das Unkraut nach einiger Zeit wieder austreiben, wiederhole den Vorgang nochmals.

Tipp 5: Die Mulchdecke im Garten

Mulchkompost oder Rindenmulch sind unter Rosen, Sträuchern und Bäumen eine gute Lösung. Eine Schicht von etwa fünf bis zehn Zentimeter dämmt das Heranwachsen von Unkraut immens. Sollte doch etwas durchwachsen, lässt es sich ohne grossen Aufwand schnell entfernen, da in dem Mulch die Wurzeln nur schwer Halt finden. Da sich die gemulchten Flächen schneller erwärmen, ist der Boden darunter locker und feucht.

Tipp 6: Bodendecker statt Unkraut im Garten

Nicht nur praktisch sondern schön anzusehen, sind die Bodendecker im Garten. Sie unterdrücken den Unkrautwuchs, denn durch ihr üppiges Wachstum findet das Unkraut keinen Weg und Platz. Im Ziergarten machen sich Immergrün, Golderdbeeren, Efeu, Fingerstrauch oder Maiglöckchen sehr gut. Sie wachsen dicht und bei Einhaltung der empfohlenen Pflanzabstände gedeihen die Pflanzen sehr gut. In der Anfangszeit kannst du freie Flächen mit Rindenhumus abdecken, was später jedoch nicht mehr nötig sein wird.

Tipp 7: Mit lichtundurchlässigen Folien gegen das Unkraut im Garten vorgehen

Lichtundurchlässige Folien oder auch Kunstgewebe unterdrücken den Wuchs des Unkrauts und bieten den Vorteil, dass sich die Wärme darunter speichert, was für das Wachstum der Pflanzen gut ist. Bevor du die Folie über das Beet legst, musst du Unkraut und Co grob entfernen und etwas Langzeitdünger verteilen. Nach dem Auflegen der Folie wird diese an den Seiten mit Erde abgedeckt. Für die Gemüsepflanzen oder Zierpflanzen schneidest du etwa drei bis fünf Zentimeter grosse Kreuzschnite in die Folie, um in diese Löcher die Pflanzen einzusetzen. Beim Kauf der Folie solltest du darauf achten, dass es sich um kompostierbare Folie oder mehrfach verwendbare Gewebe handelt. Die normalen Kunststofffolien sind, wenn sie entsorgt werden müssen, nicht gerade umweltfreundlich.

Soll das entfernte Unkraut kompostiert werden?

Diese Frage stellt sich wohl dem einen oder anderen Hobbygärtner, der gerade eine Unmenge an Unkraut im Garten entfernt hat. Ein eigener Kompost ist eine gute Sache. Doch im Hausgarten wird die Kompostmitte nicht heiss genug, um Keimlinge und Samen von Unkräutern absterben zu lassen. Für die Temperatur förderlich kann das Umsetzen des Kompostes sein – Empfehlungen gehen in die Richtung: Zweimal jährlich.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Unkraut mit Samen nicht auf den Kompost geben.

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