Du hast einen Igel gefunden und weisst nicht, was du tun solltest? Die Igel gehören zu den nachtaktiven Tieren und sind tagsüber nicht zu sehen. Die Tiere zählen zu den Wildtieren und stehen unter Naturschutz und dürfen deshalb nicht gefangen werden. Allerdings gibt es auch bei den Igeln Ausnahmen: Ab November, wenn es draussen kalt wird, darf der Igel in bestimmten Fällen gefangen werden. Nämlich dann, wenn er statt in einem schönen Laubhaufen seinen Winterschlaf zu geniessen, am Tag im Garten oder auf der Wiese herumirrt. In dem Fall braucht der Igel menschliche Hilfe.
Wissenswertes zu den Igeln
Igel futtern sich bis zum Oktober, November Reserven an, um ihren Winterschlaf bis etwa März, April zu überleben. Igel lieben Schnecken, Insekten und auch Würmer. Doch manchmal lässt das Nahrungsangebot in der freien Natur zu wünschen übrig, vor allem auch dann, wenn der Sommer trocken war. Der Igel findet nicht ausreichend Nahrung und erreicht dadurch nicht sein nötiges Gewicht, mit dem er in den Winterschlaf gehen kann. Menschliche Hilfe ist in diesen Fällen nötig.
Den Winterschlaf verbringen die kleinen, stacheligen Wildtiere an einem dunklen und warmen Ort, vorzugsweise unter Laub- oder Reisighaufen oder im Kompost. Ein aufgeräumter Garten bietet demnach dem Igel kein passendes Winterquartier. Deshalb solltest du im Herbst nicht alle Blätter entfernen, sondern diese zu einem größeren Laubhaufen zusammentragen: der ideale Schlafplatz für Igel. Auch ein Igelhäuschen bietet den Tieren den perfekten Schlafplatz. Darüber angehäuftes Laub sorgt für Wärme im Inneren des Hauses.
Findest du allerdings über Tag einen Igel ausserhalb seines Winterquartiers, solltest du ihn nehmen und folgendes überprüfen:
Igel gefunden – Ist der Igel ausreichend genährt?
Eine rundliche Körperform ist ein Zeichen für einen guten Zustand, eine längliche Körperform und eingefallene Flanken deutet eindeutig auf Unterernährung hin. Letztlich ist es die Waage, die dir den Zustand in puncto Gewicht sagen kann. Jungtiere sollten etwa 500 Gramm wiegen, ältere Tiere gut 1.000 Gramm mindestens.
Ist der Igel unterkühlt?
Fühlt sich die Bauchseite kühler an als deine Handfläche, muss der Igel schnell ins Warme. Um das Tier aufzuwärmen, bettest du ihn am besten auf eine, mit lauwarmen Wasser befüllte Wärmflasche, die du mit einem Handtuch umwickelt hast. Es kann schon eine lange Zeit dauern, bis der Igel seine normale Körpertemperatur von 35 bis 36 Grad Celsius erreicht hat. Deshalb solltest du das Wasser in der Wärmflasche regelmässig erneuern.
Igel gefunden – Ist der Igel verletzt?
Suche den Igel nach Verletzungen oder Krankheitszeichen wie beispielsweise Schnupfen, ab. Igel sind bekannt dafür, dass sie Träger von Flöhen, Zecken und Parasiten und Fliegeneiern sind. Deshalb muss der Igel erst einmal davon befreit werden.
Kleine Stärkung für den Igel
Nachdem du den Igel aufgewärmt hast, gönne ihm eine kleine Stärkung. Da du wahrscheinlich kaum Würmer und Insekten zu Hause hast, kannst du ihm Katzennassfutter, gebratenes, ungewürztes Rinderhackfleisch oder ungewürztes Rührei geben. Ja, Igel sind kleine Feinschmecker!
Gebe dem Igel keinesfalls Milch, sondern nur klares Wasser.
Traust du dir das alles nicht zu oder hast keine Zeit, dann wende dich an Igelstationen oder an einen Tierarzt. Sie kümmern sich um den Igel. Zum Transport setze das Tier in einen Eimer oder in eine Kiste. Etwas Zeitungspapier dazu, bietet dem Igel die Möglichkeit, sich etwas zu verstecken.