Das gibt es – Volkszählung der Enten

Volkszählung der Enten @fotografci, fotolia

Volkszählung der Enten – klingt lustig und man stellt sich die Frage: gibt es das wirklich? Werden Enten gezählt?
Ja, und diese Volkszählung der Enten gibt es nicht erst seit gestern – nein, bereits seit 1967 werden diese Erhebungen getätigt. Dabei werden Bestandsgrössen und -veränderungen festgestellt und Gebiete erkannt, die für die die Vögel von grosser Bedeutung sind.
In der Schweiz wird diese Zählung durch die Vogelwarte Sempach durchgeführt. Knapp tausend freiwillige Helfer zählen über Tage und Wochen hinweg die überwinternden Vögel in der Schweiz. Dabei beobachten und zählen sie die Wasservögel mit Ferngläsern und Fernrohren. Etwa eine halbe Million Wasservögel überwintern in der Schweiz – dazu zählen die Tafelente, die Reiherente und die Kolbenente. Für diese Tiere ist die Schweiz das wichtigste Überwinterungsgebiet überhaupt.

Es liegt an den eisfreien Gewässern, die die Schweiz den Wasservögeln zu bieten hat. Dadurch bieten sich den Enten gute Nahrungsbedingungen und zu anderen Ländern würde in der Schweiz auch nicht so viel gejagt.

Bei der Volkszählung der Enten werden hauptsächlich die grösseren, aber auch kleinere Gewässer, berücksichtigt. Die Gesamtfläche beträgt etwa 2.000 Quadratkilometer. Gerade in der Winterszeit lassen sich die Enten gut zählen, da sie sich zu grösseren Schwärmen zusammenschliessen.
Der Bodensee beherbergt die grösste Anzahl an Wassertieren. Im Januar 2016 lebten rund 200.000 Wasservögel, also 40 % des gesamten Schweizer Entenbestands auf dem Bodensee. 80.000 Vögel waren es auf dem Neuenburgersee, auf dem Genfersee waren es 60.000 Vögel, die die freiwilligen Helfer gezählt haben. Insgesamt gesehen, beherbergen diese drei Seen etwa 70 % aller in der Schweiz überwinternden Wasservögel – schon beachtlich.

Nicht nur, dass diese Daten interessant sind, sie sind auch hilfreich.
Die Daten, die durch diese Zählungen geliefert werden, haben es möglich gemacht, dass zehn Wasservogelschutzgebiete von internationaler und 25 Gebiete von nationaler Bedeutung durch den Bund geschaffen wurden. Etwa 30 bis 40 % aller überwinternden Vögel in der Schweiz profitieren davon, so die Aussage der Vogelwarte.

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