Was besagt die Angabe „Dermatologisch getestet“?

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Die Bezeichnung „Dermatologisch getestet“ oder auch „hypoallergen“ liest man in der letzten Zeit häufiger auf verschiedenen Produkten – meist auf denen, die für die allergische und sensible Haut gedacht sind. Was sagen diese Bezeichnungen aus? Handelt es sich bei „Dermatologisch getestet“ um ein Siegel?

Haut, die allergisch reagiert, hat viele verschiedene Reaktionsmöglichkeiten. Juckreiz, Hautrötungen oder schuppige Stellen können die Folge einer Unverträglichkeit sein. Fast jeder Dritte hat mit allergischen Hautreaktionen zu kämpfen – manche mehr, andere etwas weniger. Auch Schuppenflechte und Neurodermitis gehören zu den allergischen Reaktionen unserer Haut und sind mehr als unangenehm und lästig. Und die Anzahl der Betroffenen ist stetig steigend.

„Dermatologisch getestet“ und „hypoallergen“ – irreführende Bezeichnungen

Die Industrie nutzt die Begriffe „Dermatologisch getestet“ und „hypoallergen“ für ihre Angaben auf zahlreichen Produkten. Allerdings sind diese Angaben keinesfalls ein Qualitätssiegel, denn diese Angaben geben nicht her, von wie vielen Personen und über welchen Zeitraum das Produkt getestet wurde. Auch über das Testergebnis ist bei „hypoallergen“ oder „Dermatologisch getestet“ rein gar nichts selektierbar. Auch wenn eine Testperson auf das Produkt auf irgendeine Weise allergisch reagiert, darf der Hersteller die Bezeichnungen aufdrucken.

Auch die Begrifflichkeit „Hypoallergen“ ist laut dem Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) für viele Interpretationen gebräuchlich. Auch wenn der Verzicht auf Duft- und Farbstoffe und allergieauslösende Konservierungsstoffe Voraussetzung ist, es handelt sich um keinen Begriff, der rechtlich geschützt ist. In einer Studie von 2017 hat sich gezeigt, dass Produkte, die den Zusatz „hypoallergen“ trugen, Inhaltsstoffe beinhalteten, die für die sensible Haut gänzlich ungeeignet waren. Diese Studie wurde im Gesundheitsmagazin Jama Dermatology veröffentlicht.

Grundsätzlich gilt: Je weniger Inhaltsstoffe…

umso verträglicher ist das Produkt. Allerdings, so die IKW, seien die meisten Kosmetikprodukte gut verträglich, was eine Statistik aus dem Jahr 2015 belegt. Von einer Million Körperpflegemittel wurden im Durchschnitt 1,3 Prozent als nicht verträglich gemeldet.

Generell empfehlen die Experten, einen Blick auf die Inhaltsstoffe der Körperpflege- und Hautpflegeprodukte zu werfen, denn deren Kennzeichnung sind in den EU-Richtlinien festgelegt.

Tipp: Neue Pflegeprodukte erst einmal in der Ellenbeuge testen und etwa drei bis vier Tage abwarten. Zeigt sich eine Veränderung, solltet ihr eurer Haut und deren Wohlbefinden zuliebe, auf das Produkt verzichten.

Es gibt sie: unabhängige Qualitätssiegel

DAAB-Label: Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. markierte Produkte, die frei von Inhaltsstoffen mit Allergiepotential, bekannten Kontaktallergenen und Aroma- und Duftstoffen sind.
ECARF-Siegel: Dieses Siegel stammt von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung und zeichnet Produkte aus, die allergikerfreundlich sind. Die Bewertung und Einstufung erfolgt anhand festgelegter Kriterien durch unabhängige Wissenschaftler.
• Die Kennzeichnung für Produkte, die auf ihre Verträglichkeit für Allergiker und Hautpatienten getestet und von unabhängigen Gutachtern als positiv eingestuft werden, ist: Empfohlen von der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e.V.

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